Gesundheitsprobleme vermeiden
Hühner sind von Natur aus reinliche Tiere. Hygiene und Sauberkeit rund um Stall und Auslauf sind wichtig, um die Tiere vor Krankheiten und Parasiten zu schützen.
Sauberkeit für gesunde Hühner
Der Stall sollte regelmässig gereinigt und nach Bedarf neu eingestreut werden – besonders in den Bereichen mit starker Verschmutzung, zum Beispiel unter den Sitzstangen. Verunreinigte und feuchte Einstreu kann zu Geschwüren an den Fussballen der Hühner führen. Dies verursacht nicht nur akute Schmerzen beim Laufen, sondern kann zu infizierten Wunden und Folgeerkrankungen führen.
Auch die Voliere muss regelmässig von Kot und Federn gereinigt werden. Wichtig sind auch regelmässige Kontrollen des Stalles und der Hühner, ob Parasiten vorhanden sind.
Ein gefährlicher Parasit: die rote Vogelmilbe
Vor allem im Sommer ist die rote Vogelmilbe sehr präsent. Sie wird von Wildvögeln wie Spatzen übertragen und vermehrt sich bei warmen Temperaturen rasant. Tagsüber zieht sie sich in die Ritzen des Hühnerstalles zurück, um nachts auf die schlafenden Hühner zu klettern und deren Blut zu saugen.
Wenn die Hühner abends nicht in den Stall wollen, ist dies häufig auf einen starken Milbenbefall im Stall zurückzuführen. Ein Alarmzeichen sind apathische Tiere mit blassen Kopfanhängen. Tatsächlich kann ein starker Befall mit blutsaugenden Milben zu akuter Blutarmut führen und tödlich enden.
Bringen Sie bei Verdacht auf Milben doppeltes Klebeband als Falle unter den Sitzstangen an. Es liefert zuverlässige Hinweise, ob ein Milbenbefall vorliegt. Die Milben sind knapp einen Millimeter lang und von blossem Auge sichtbar.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, muss der Stall gründlich gereinigt werden. Danach kommen Präparate mit Kieselsäure (Silikate) zum Einsatz, welche den Panzer der Milben zerstören. Die entsprechenden Produkte sind auch in der biologischen Landwirtschaft erlaubt und im Fachhandel erhältlich.
Um vorzubeugen und die Tiere bestmöglich zu schützen: Den Stall wildvogelsicher machen, häufig ausmisten und potenzielle Milbenverstecke gut abdichten.
Was tun, wenn ein Huhn krank oder verletzt ist?
Beobachten Sie jedes einzelne Huhn täglich: Scharrt und pickt es? Pflegt es sein Gefieder? Wie sieht der Kot aus? Kranke Hühner wirken matt oder gar apathisch. Kranke und verletzte Hühner müssen nicht nur besonders gepflegt, sondern auch separat untergebracht werden. Denn es kann sein, dass die anderen Tiere der Gruppe sie plagen.
Wenn sich eines Ihrer Tiere nicht normal verhält oder sich sein Aussehen verändert, holen Sie tierärztlichen Rat ein.
Sollte keine Behandlung möglich sein, müssen kranke oder verletzte Hühner zur Leidensbegrenzung durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt eingeschläfert werden. Der Tod tritt so stress- und schmerzfrei ein.
Wenn ein Huhn bei Ihnen stirbt, muss es korrekt über die Kadaversammelstelle entsorgt werden.